Der Weimarer Menschenrechtspreis 2018 geht an die Schweizer Ordensschwester Lorena Jenal. Sie wird für ihren Einsatz für die Opfer von Hexenverfolgungen in Papua-Neuguinea ausgezeichnet.
... als Sr. Lorena Jenal zum ersten Mal nach Papua-Neuguinea reiste, wusste sie nur eines, dass sie als Missionarin eine Botschaft zu verkünden habe, eine Botschaft von Lebensfreude und Lebensfülle.
Trotz der paradiesischen Schönheit des Landes sind es die vielen täglichen Herausforderungen - u.a. die 830 Sprachen, die Naturreligion, die traditionelle Kultur, Frauen sind der Willkür von Männern oftmals ausgesetzt, die noch teilweise vorherrschende gelebte Polygamie, die Spannungen bei Clans - die Sr. Lorena bewältigen muss. Speziell liegen Schwester Lorena Frauen und Kinder am Herzen. Das über die vielen Jahre aufgebaute vertraute Beziehungsnetz ist die Grundlage für ihr ständiges Schaffen, ermöglicht Unterstützung bei alltäglichen bis hin zu grossen Ungerechtigkeiten und Herausforderungen.
Hilfe für ein vierjähriges Kind, das Angst hat, weil der Vater meist betrunken ist. Hilfe für eine alleinerziehende Mutter, damit sie eine Woche die allernotwendigsten Nahrungsmittel einkaufen kann. Hilfe für ein erst 16-jähriges schwangeres Mädchen, einen Weg zu finden, ihre Bildung fortzusetzen. Hilfe für eine junge Frau, die 2 bis 3x pro Woche geschlagen wird, eine gewaltfreie Umgebung zu finden. Hilfe für den kleinen Jonathan, helle Bilder zu malen, um das Trauma zu verarbeiten, da dessen Mutter als „Hexe„ fast zu Tode gefoltert wurde. Hilfe bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Clans von zwei Dörfern.
Von Mendi aus startete Sr. Lorena mit ihren damaligen Mitschwestern in ihrer Anfangszeit ein Familien-Programm. Dafür hat die 64-jährige inzwischen erfolgreich in zahlreichen Gemeinden und Provinzen engagierte christliche Ehepaare gewinnen und aufbauen können, die Familien bei Konflikten helfen und als Vorbilder in ihrer Gemeinschaft wirken. Wenn sie nicht ihre Unterstützer schult, ist Sr. Lorena nach wie vor auch heute noch unterwegs, um den Opfern von Gewalt, Kranken und Ausgegrenzten zu helfen. Sr. Lorena und ihr Team betreuen vergewaltigte oder unterdrückte Frauen. Sie testet Menschen auf HIV, verhilft Frauen zum Ausstieg aus der Prostitution und kümmert sich um verstossene Kinder.
Die Baldegger Schwester Lorena Jenal ist in den Samnauner Bergen in der Schweiz aufgewachsen. Seit über 40 Jahren in Papua-Neuguinea (PNG) unterstützt sie Familien, die von Ungerechtigkeit und Gewalt betroffen sind. Mit Rettungsprogrammen, Aufklärungsmaßnahmen und ihrem mutigen Einsatz kämpft sie unermüdlich gegen Menschenrechtsverletzungen, unter anderem gegen die brutale Welle der Hexenverfolgung.
Zwei Menschenrechtsaktivistinnen sind am Sonntag vom katholischen Hilfswerk missio Aachen mit dem Pauline-Jaricot-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung forderte missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg mehr Einsatz gegen Genitalverstümmelung und Hexenwahn in aller Welt.
Die Schweizer Ordensfrau Lorena Jenal freut sich auf Papst Franziskus in Port Moresby. Im Interview mit Radio Vatikan erzählt sie von einer Kirche, die an der Seite der Armen steht, dem großen Einsatz der Laien in Papua-Neuguinea, von Hexenglauben und der Inkulturation des christlichen Glaubens.
Die Gewalt an Frauen ist in PNG ein grosses Thema. Ein Opfer kommt zu Wort und erzählt ihre schockierende Geschichte. Einige Frauen finden mit der Hilfe von Sr. Lorena und ihrem Team neue Hoffnung und ein geschütztes Zuhause.
Jedes Jahr werden unzählige Frauen in PNG Opfer von Folter und Gewalt. Einige sterben an ihren Verletzungen. Andere finden Zuflucht und Schutz, dank der unermüdlichen Arbeit von Priestern, Ärzten, Sozialarbeitern und nicht zuletzt durch Sr. Lorena.
Zum Internationalen Tag gegen den Hexenwahn am 10. August berichtet Schwester Lorena von der Situation in Papua-Neuguinea. Unterstützen Sie Schwester Lorena und missio im Kampf gegen den Hexenwahn.
Der Hexenwahn ist nicht bloss ein Phänomen in der europäischen Geschichte. In Papua Neuguinea prägt der Glaube an Magie bis heute die Gesellschaft. Schwester Lorena Jenal kümmert sich um gefolterte Frauen – Underkath hat sich mit der Baldegger Schwester unterhalten.
Nicht nur im Mittelalter: Auch in der heutigen Zeit gibt es Hexenverfolgungen und sogar Verbrennungen von Frauen – zum Beispiel in Papua Neuguinea. Dagegen setzt sich die Schweizer Ordensschwester Lorena Jenal als Nonne, Entwicklungshelferin und Kämpferin für Frauen ein. Sie ist dafür mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.
Hilferuf aus Papua Neuguinea. Von grausamen Menschenrechtsverletzungen berichtet die missio-Projektpartnerin Schwester Lorena. Sie kämpft gegen die Hexenprozesse, bei denen unschuldige Frauen öffentlich gefoltert werden. missio unterstützt die Ordensschwester bei ihrem Engagement gegen die himmelschreiende Ungerechtigkeit.
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